„Tu so, als ob du mich liebst, bitte …“ – Ein einflussreicher CEO flehte einen alleinerziehenden Vater direkt vor seiner Ex an.
Sofías Schule, die Cafés in der Nachbarschaft, die Mietpreise, die Einsamkeit der Großstädte. Lucía musste lachen. Es war Jahre her, seit jemand sie ohne Interesse, ohne Maske zum Lachen gebracht hatte. Als sie sich verabschiedeten, sagte Miguel: „Danke, dass Sie gekommen sind. Man trinkt nicht alle Tage Kaffee mit einem Hausmeister.“ Sie lächelte. Man bringt einem Sio nicht alle Tage bei, was Menschlichkeit ist.
In den folgenden Tagen dachte Lucía öfter an ihn, als ihr lieb war. Sie kam nur auf einen Drink in die Bar, doch am Ende unterhielten sie sich immer. Miguel behandelte sie natürlich, ohne Furcht oder Bewunderung, und das befreite sie paradoxerweise. An einem verregneten Nachmittag lud er sie ein, Sofía kennenzulernen. Ich erzählte ihr, dass ich eine Freundin habe, die sich sehr elegant kleidet und hart arbeitet.
Und was hat er gesagt? Dass er dich mag, obwohl er dich noch gar nicht getroffen hat, scherzte er. Lucía stimmte zu. Miguels Haus lag in einem Armenviertel, mit weiß getünchten Wänden und Pflanzen in den Fenstern. Sofía rannte ihr mit einer Zeichnung in der Hand entgegen. „Du bist Frau Lucía. Papa sagt, du bist sehr klug.“ Lucía beugte sich zu ihm herunter, um auf Augenhöhe zu sein. „Und du bist Sofía.“
„Ich glaube, du bist hier die Schlaue.“ Das Mädchen lachte. Miguel sah sie schweigend und zärtlich an. Diese einfache, alltägliche Szene gab ihm etwas zurück, das er verloren geglaubt hatte: das Gefühl der Zugehörigkeit. Nach dem Abendessen, während Sofía schlief, blieben Lucía und Miguel plaudernd auf dem kleinen Balkon. Jasminduft erfüllte die Nacht.
„Hast du jemals daran gedacht, dich wieder zu verlieben?“, fragte sie, ohne ihn direkt anzusehen. Miguel zuckte die Achseln. „Manchmal denke ich daran, aber man sucht nicht nach Liebe, man findet sie. Und wenn man einen Verlust erlebt, lernt das Herz, Angst zu haben. Ich habe auch Angst“, gab sie leise zu.
Aber die andere Art, wo mich niemand so sieht, wie ich wirklich bin. Miguel sah sie eindringlich an. Ich sehe dich, Lucía, auch wenn du es nicht willst. Dieser Satz grub sich in ihre Brust. Zum ersten Mal seit Jahren sah sie jemand ohne Etiketten, ohne Macht, ohne Ruhm, ohne Geld an. Nur sie. Die Begegnungen wurden häufiger. Lucía begann, kleine Unternehmungen mit Sofía zu unternehmen, ging mit ihr in den Park, las ihr Geschichten vor, half ihr bei den Hausaufgaben.
Sie entdeckte die Zärtlichkeit, die sie unter ihren Anzügen verborgen hatte. Eines Nachmittags führte Miguel sie zu einem Aussichtspunkt, von dem aus ganz Valencia in Orange tauchte. Als meine Frau noch lebte, kamen wir jeden Sonntag hierher. Er sagte, der Sonnenuntergang erinnere uns daran, dass alles endet, aber auch, dass alles von neuem beginnt. Lucía hörte schweigend zu.
Ihre Kehle schnürte sich zu. „Vielleicht, vielleicht bist du jetzt an der Reihe, neu anzufangen“, flüsterte sie. Miguel sah sie mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Traurigkeit an. „Vielleicht.“ Das Schweigen zwischen ihnen war nicht unangenehm; es war warm, voller Respekt und etwas, das langsam Liebe ähnelte. Als Lucía am Abend nach Hause kam, fand sie eine E-Mail von ihrer Assistentin. „Morgen wird Derek Salvatierra an der Geschäftsveranstaltung teilnehmen.“
„Haben Sie geantwortet?“ Ihr Herz sank. Ein Teil von ihr wollte es vermeiden. Ein anderer Teil meinte, sie müsse sich ihrer Vergangenheit stellen. Sie dachte an Miguel, an Sofía, an das einfache, ehrliche Leben, das sie gekannt hatte, und erkannte, dass sie nicht weiter so tun wollte. Zum ersten Mal wünschte sich Lucía, sie wäre einfach eine Frau, die ohne Angst lieben kann.
Ich weiß nicht, oder unantastbar, das alle bewunderten. Sie schaute aus dem Fenster. Die Lichter Valencias flackerten über den Fluss. Sie lächelte und dachte, dass das Schicksal vielleicht keine gerade Linie, sondern eine Spirale ist. Es lässt einen an denselben Ort zurückkehren, aber mit einem anderen Herzen. Und in diesem Moment, ohne es zu merken, hatte sich Lucía nicht in einen reichen Mann oder ein Ideal verliebt, sondern in die schlichte Güte des Mannes, der fünf Minuten lang so getan hatte, als liebe er sie, und ihr schließlich gezeigt hatte, was wahre Liebe ist.
An diesem Abend erstrahlte das Konferenzzentrum von Valencia wie ein Juwel. Es war das Wirtschaftsereignis des Jahres, der Europäische Innovationspreis. Lucía Ortega war wie immer einer der Ehrengäste, doch diesmal waren ihre Gedanken nicht bei den Zahlen, den Kameras oder den Reden.
Sie dachte an Miguel und Sofía, die um diese Zeit mit ihr in Tejas vor dem Fernseher zu Abend essen würden. Mehrere Wochen waren seit jenem Nachmittag in der Alameda-Bar vergangen. Ihre Beziehung zu Miguel war ganz natürlich gewachsen, ohne Vorwände oder leere Versprechungen. Sie fand in ihm eine Gelassenheit, die ihr ihre hektische Welt nie gegeben hatte. Und Miguel seinerseits sah in Lucía eine Zärtlichkeit, die sich unter ihrer eisernen Rüstung verbarg. Doch an diesem Abend war alles anders.
Derek Salvatierra, ihr Ex, war einer der Gastredner. Allein sein Name auf der Teilnehmerliste zu hören, ließ ihr den Magen umdrehen. Trotzdem beschloss sie hinzugehen. Sie wollte nicht länger vor der Vergangenheit davonlaufen. Bevor sie ging, erhielt sie eine Nachricht. Sie war von Miguel. „Viel Glück heute Abend, Chef. Vergiss nicht zu lächeln, aber vor allem nicht, wer du wirklich bist.“ Lucía lächelte.