„Tu so, als ob du mich liebst, bitte …“ – Ein einflussreicher CEO flehte einen alleinerziehenden Vater direkt vor seiner Ex an.
Werden Sie kündigen? Beeinflusst Ihre Beziehung zu Herrn Navarro Ihre Geschäftsentscheidungen? Nutzen Sie Wohltätigkeit als romantische Propaganda? Lucía ging mit festem Schritt und war niemandem Rechenschaft schuldig, doch innerlich spürte sie, wie ihr der Boden unter den Füßen wegbrach. In ihrem Büro klingelte ununterbrochen das Telefon. Einige Partner kündigten Verträge, andere verlangten eine offizielle Klärung.
Es war die Art von Chaos, die Derek besser als jeder andere zu verursachen wusste. In dieser Nacht suchte sie Zuflucht bei Miguel. Er begrüßte sie mit ernster Miene. „Ich habe es gesehen“, sagte er, ohne dass sie etwas erklären musste. Derek ging zu weit. Er benutzte Fotos von dir und Sofia. Ihre Stimme zitterte. „Ich weiß nicht, wie ich mich entschuldigen soll.“
Miguel nahm ihre Hand. „Du musst das nicht tun. Du bist nicht schuld am Leid anderer.“ Doch Lucía fühlte sich verantwortlich. „All das betrifft deine Tochter, deine Arbeit. Lucía, hör zu“, unterbrach er sie ruhig. „Als ich dich traf, wusste ich, dass deine Welt anders ist als meine, aber ich hätte nie gedacht, dass jemand so viel Hass gegen dich hegen könnte.“ Sie senkte den Blick.
Hass entsteht immer dann, wenn eine Frau nicht kniet. Miguel umarmte sie fest und versuchte, sie zu beruhigen, doch etwas Unsichtbares, ein Schatten zwischen ihnen, begann zu wachsen. In den nächsten Tagen verschlechterte sich die Situation. Eine Gruppe von Investoren forderte Lucías vorübergehenden Rücktritt, bis sich ihr Image stabilisiert hatte.
Die Gerüchte verbreiteten sich weiter, und Derek postete über seinen offiziellen Account zweideutige Nachrichten. Liebe ist nicht immer aufrichtig, wenn es um Verträge geht. Miguel mied soziale Medien, doch bei der Arbeit murrten seine Kollegen. Manche lachten, andere sahen ihn mitleidig an. Eines Tages sagte der Manager zu ihm: „Miguel, ich verstehe deine Situation, aber das schadet dem Ruf des Hotels. Du solltest dir lieber ein paar Tage frei nehmen.“
Als er nach Hause kam, war er außer sich vor Wut. Lucía erwartete ihn erschöpft. „Was ist passiert? Sie haben mich von der Arbeit entlassen. Sie sagen, sie brauchen die Bestätigung der Medien.“ Lucía bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. „Mein Gott, das ist alles meine Schuld. Sag das nicht.“ Miguel versuchte zu lächeln, doch seine Stimme klang gebrochen. „Es ist nur so, dass unsere Welten nicht dieselbe Sprache sprechen.“ Sie sah ihn verzweifelt an.
Und du willst aufgeben? Nach allem, was wir durchgemacht haben. Nein, Lucía, ich will nicht aufgeben, aber jedes Mal, wenn jemand meinen Namen ausspricht, verbindet er ihn mit deinem. Und nicht als Mann, sondern als Skandal. Tränen strömten ihr übers Gesicht. „Mir ist egal, was sie sagen. Nicht doch“, flüsterte Miguel. „Weil Sofía hört, was sie in der Schule sagen, und ich möchte nicht, dass sie sich für ihren Vater schämt, wenn sie aufwächst.“
Lucía wollte ihn umarmen, doch er wich einen Schritt zurück. In seinen Augen lag kein Zorn, nur Traurigkeit. „Wir brauchen Zeit“, sagte er schließlich. Zum Atmen, zum Nachdenken. Diese Worte trafen sie wie ein harter Schlag. Lucía wusste nicht, was sie sagen sollte; sie nickte nur stumm. Tage vergingen, und die Distanz zwischen ihnen wurde größer.
Lucía kämpfte weiterhin geschäftlich, doch ihre Energie schwand. Die Presse ließ sie nicht in Ruhe. Ihre Angestellten beobachteten sie misstrauisch. Zu Hause wurde das Lachen durch Schweigen ersetzt. Eines Abends, als sie allein zu Abend aß, sah sie eine Talkshow im Fernsehen. Lucía Ortega, romantische Heldin oder verantwortungslose Millionärin, schaltete den Fernseher aus und brach in Tränen aus.
Nicht wegen der Kritik, sondern weil Miguel nicht da war, um ihm zu sagen, dass alles gut werden würde. In der Zwischenzeit litt auch Miguel still. Sofía fragte jeden Abend nach Lucía. „Sie kommt nicht mehr“, sagte sie leise. Miguel lächelte gekünstelt. „Sie ist beschäftigt, Liebling, aber sie liebt dich sehr.“
Später, als das Mädchen schlief, starrte er an die Decke und dachte an jene Nacht im Park, an Lucías Lachen, an ihre Versprechen. Er wusste, dass er sie liebte, aber er wusste auch, dass Liebe nicht immer ausreicht, um in einer Welt zu überleben, die vom Schein lebt. Eines Nachmittags erhielt er einen Umschlag ohne Absender. Darin befand sich ein Brief mit dem Logo der Salvatierra-Gruppe.
Darin stand: „Wenn du Lucía Ortega wirklich liebst, verlass sie. Solange sie bei dir ist, wird sie nie frei sein. Ich kann ihren Namen reinwaschen. Du bist nur ein Hindernis.“ Miguel zerknüllte das Papier, bis es zerknittert war. Er wusste, dass es eine Falle war, aber das Gift war bereits da. Zum ersten Mal zweifelte er an sich selbst. In dieser Nacht schrieb er Lucía eine kurze Nachricht. „Ich muss nachdenken.“
Mach dir keine Sorgen um mich. Pass auf dich auf. Und er verschwand. Lucía wartete tagelang auf seinen Anruf. Sie suchte ihn zu Hause, in der Bar, im Park, aber er war nicht da. Nur Sofía reichte ihm mit Tränen in den Augen eine Zeichnung. Lucía und Papa unter einem Regenbogen. Lucía umarmte ihn, unfähig zu sprechen. Die Zeichnung roch nach Kindheit und Verlust.