„Tu so, als ob du mich liebst, bitte …“ – Ein einflussreicher CEO flehte einen alleinerziehenden Vater direkt vor seiner Ex an.
Und in diesem Moment wurde ihr klar, dass Derek nicht nur ihren Ruf, sondern auch ihr Glück gestohlen hatte. Sie stand vor dem Spiegel und betrachtete sich genau. Der tadellose Anzug, das perfekte Make-up und ein leerer Blick. Sie war wieder die Frau, die sie vorher gewesen war, äußerlich stark, innerlich zerbrochen, doch dieses Mal war etwas anders.
Sie wusste, dass die Liebe, die sie gekannt hatte, echt war, auch wenn die Welt es nicht verstand, und sie schwor, alles zu tun, um sie zurückzugewinnen. Denn selbst wenn Derek die Medienschlacht gewonnen hatte, war Lucía entschlossen, den Kampf der Seele zu gewinnen. Liebe, dachte sie, ist nicht immer ein friedlicher Zufluchtsort; manchmal ist sie das Feuer, das einen zur Wiedergeburt zwingt.
Und während die Stadt schlief, begann Lucía Ortega, die stärkste Frau Valencias, ihre Rückkehr zu planen. Nicht als angeschlagene Geschäftsführerin, sondern als Frau, die gelernt hatte, dass Wahrheit und Liebe mehr wert sind als jeder Ruf. Der Winter war in Valencia angekommen. Die Straßen von El Carmen dufteten nach gerösteten Kastanien und frisch gefallenem Regen.
Lucía ging allein, den Reißverschluss ihres Mantels bis zum Hals hochgezogen, und ihr Geist war kälter als die Luft. Drei Wochen waren vergangen, seit Miguel spurlos verschwunden war – drei Wochen des Schweigens, grausamer Schlagzeilen und endloser Nächte, in denen sie ins Leere starrte. Doch etwas in ihr hatte sich verändert. Sie weinte nicht mehr, versuchte nicht mehr, sich zu rechtfertigen; jetzt wollte sie kämpfen.
Eines Morgens, als sie ihr Büro betrat, erwartete Marta sie mit überraschtem Gesichtsausdruck. „Lucia, bist du wieder bei der Arbeit?“ „Ja“, antwortete sie mit fester Stimme, aber nicht wie zuvor. Sie zog ihren Mantel aus, setzte sich und schaltete ihren Computer ein. Stundenlang überprüfte sie Dokumente, Verträge, E-Mails – dieselben, die Derek manipuliert hatte, um sie zu ruinieren.
Von seinem Verrat war nichts mehr zu spüren, aber sein Schatten war allgegenwärtig. „Ich werde das wieder in Ordnung bringen“, sagte er leise und nannte mich einen Seelenpfleger. Marta sah sie verständnislos an. Lucía lächelte. „Keine Sorge, zum ersten Mal verstehe ich, was es heißt, bei Null anzufangen.“ Sie widmete die folgenden Tage dem Wiederaufbau des Vertrauens ihres Teams.
Sie verließ ihr Glasbüro und arbeitete am selben Schreibtisch wie alle anderen. Sie hörte zu, stellte Fragen und bedankte sich. Die Presse verfolgte sie zwar weiterhin, doch sie rannte nicht mehr davon. Sie reagierte ruhig, ohne Wut, mit jener Gelassenheit, die man nur empfindet, wenn man am Tiefpunkt angekommen ist und sich entscheidet, wieder aufzusteigen. Eine Journalistin blieb hartnäckig.
Sie liebt Herrn Navarro immer noch. Lucía antwortete ohne zu zögern: „Ja, und ich schäme mich nicht. Manchmal muss man alles verlieren, um zu verstehen, was wirklich zählt.“ Diese Schlagzeile ging landesweit viral. Lucía Ortega, die Frau, die zum ersten Mal Liebe statt Macht wählte. Die sozialen Medien griffen sie nicht an; die Leute verteidigten sie; die Nachrichten vervielfachten sich.
Danke, dass Sie sich für diejenigen einsetzen, die es nicht können. Ich wünschte, es gäbe mehr Chefinnen mit Herz. Liebe kennt keine Hierarchien. Lucía las sie still und spürte, wie die Wunde zu heilen begann. Eines Nachmittags, als sie an der Strandpromenade entlangging, stieß sie auf eine kleine Organisation, die Lebensmittel an bedürftige Familien verteilte.
Ein älterer Mann erkannte sie und sagte laut: „Das ist Frau Ortega vom Fernsehen.“ Lucía errötete. Ich bin nur Lucía. Also, Lucía, komm, hilf uns beim Suppenaufteilen. Und das tat sie, keine Kameras, keine Reden, nur sie, mit einem großen Löffel und einer geliehenen Schürze. Beim Servieren dachte sie an Miguel. Er hätte gelächelt, sie dort zu sehen. Als sie fertig war, sagte die Koordinatorin zu ihr: „Wenn du willst, kannst du öfter kommen.“
„Die Leute hier achten nicht auf Nachnamen, sondern nur auf das Aussehen.“ Lucía hatte einen Kloß im Hals. Als sie abends nach Hause kam, öffnete sie ein neues Notizbuch und schrieb auf die erste Seite: „Sofía-Stiftung, um Alleinerziehenden zu helfen.“ Sie wusste genau, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Schmerz in Hoffnung verwandeln. Aus Tagen wurden Wochen.
Und die Sofía-Stiftung nahm Gestalt an. Lucía verkaufte einen Teil ihrer Anteile, spendete einen beträchtlichen Betrag und rief ehemalige Mitarbeiter an, die an sie glaubten. Das Projekt entstand mit Bescheidenheit. Ein kleines Büro in Rusafa, weiße Wände, Kaffeeduft und ein schlichtes handgemaltes Schild. Hier ist niemand allein. Die neugierige Presse interviewte sie erneut. Lucía sprach ohne Skript.
Jahrelang lebte ich inmitten des Erfolgs, aber allein. Jetzt bin ich lieber von bescheidenen Menschen umgeben und fühle mich unterstützt. Und was würde ich Derek Salvatierra sagen, wenn er vor mir stünde? Lucía lächelte ironisch. Ich würde Danke sagen. Danke, dass du mich in den Abgrund gestoßen hast, denn dort habe ich den Weg zurück auf die Erde gefunden.