„Tu so, als ob du mich liebst, bitte …“ – Ein einflussreicher CEO flehte einen alleinerziehenden Vater direkt vor seiner Ex an.

Und als hätte das Schicksal auf sie gehört, ließ dieses Treffen nicht lange auf sich warten. An einem grauen Nachmittag, als sie die Stiftung verließ, sah sie ihn an einem schwarzen Auto lehnen, in seinem tadellosen Anzug und mit seinem üblichen Lächeln. „Derek, Lucía“, sagte er und breitete die Arme aus. „Ihr seid immer noch so elegant wie eh und je. Und ihr seid immer noch so leer wie damals.“ Er lachte unbeeindruckt. „Du bist populär geworden, das gebe ich zu, der Märtyrer der unmöglichen Liebe.“

Aber früher oder später wirst du in meine Welt zurückkehren. Ich gehe nicht an einen Ort zurück, an dem ich so tun muss, als wäre ich. Komm schon, Lucía. Er beugte sich vor. Du kannst nicht von Leuten umgeben sein, die nichts haben. Du bist zum Befehlen geboren. Lucía trat einen Schritt zurück. Nein, Derek, ich bin zum Fühlen geboren, und das wirst du nie verstehen. Er sah sie verächtlich an.

Und der Hausmeister, wo ist er jetzt? Er hat dich verlassen, nicht wahr? Lucía beobachtete ihn schweigend und gelassen. Er ist vielleicht nicht bei mir, aber seine Gegenwart ist reiner als all deine Worte. Derek biss frustriert die Zähne zusammen. Früher oder später wirst du fallen. Die Welt verzeiht keine Schwäche. Lucía hob das Kinn. Die Welt verändert sich, wenn jemand aufhört, Angst zu haben, und ich habe keine Angst mehr. Sie drehte sich um und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Das war das letzte Mal, dass sie ihn sah. In dieser Nacht regnete es heftig. Lucía lag wach am Fenster und sah zu, wie der Regen gegen die Scheibe prasselte. Der Blitz erhellte sein Gesicht, und zum ersten Mal seit Monaten fühlte sie sich nicht allein. Sie hatte etwas Wichtigeres wiedergefunden als Liebe oder Ansehen: ihren Frieden.

Auf dem Tisch lag das Notizbuch der Stiftung aufgeschlagen. Zwischen den Papieren fand sie Sofías Zeichnung, die das Mädchen ihr an dem Tag gegeben hatte, als Miguel verschwand. Der Regenbogen war noch da, intakt. Lucía fuhr mit den Fingern über die krummen Farblinien und lächelte. „Ich habe versprochen, auf dich aufzupassen, Kleines, und das werde ich tun, auch wenn dein Vater nicht hinsieht.“

Eine Woche später veranstaltete die Sofía-Stiftung ihre erste Wohltätigkeitsveranstaltung. Lucía sprach vor einem kleinen Publikum: Alleinerziehende Mütter, berufstätige Väter, Freiwillige. Ihre Stimme zitterte zunächst, klang dann aber klar und aufrichtig. Als ich in die Geschäftswelt einstieg, glaubte ich, Erfolg sei eine Frage der Zahlen. Heute weiß ich, dass wahrer Erfolg darin besteht, jemandem in die Augen zu sehen und zu sagen: „Du bist nicht allein.“

Der Applaus war lang, herzlich und menschlich. Lucía spürte, wie ihr die Tränen kamen, doch sie hielt sie zurück. In der hinteren Reihe beobachtete sie ein Mann in dunkler Jacke und Mütze schweigend. Als sich ihre Blicke trafen, machte ihr Herz einen Sprung. Es war Miguel. Er sagte nichts, zeigte nur leicht den Daumen nach oben, genau wie damals an der Bar. Lucía lächelte.

Ich wusste nicht, ob es Vergebung, ein Versprechen oder ein einfacher Abschied war, aber es genügte, die Leere zu füllen, die ich monatelang mit mir herumgetragen hatte. Während das Publikum weiter applaudierte, blickte sie zur Decke hinauf, wo die Lichter einen schwachen Regenbogen reflektierten, und flüsterte leise: „Fünf Minuten des Vortäuschens führten mich zu einer lebenslangen Wahrheit.“ Der Kampf war noch nicht vorbei; es gab immer noch Wunden, Worte und Distanzen.

Doch Lucía Ortega, die einst Angst hatte, alles zu verlieren, hatte gelernt, auch die schwierigsten Dinge zu gewinnen. Mehr als ein Monat war seit jener Nacht vergangen, als Lucía ihn im Publikum der Sofía-Stiftung sah. Sein Bild erschien ihr immer noch wie ein lebendiges Foto vor Augen.

Dieses schüchterne Lächeln, die müden Augen, die bescheidene Geste mit dem hochgestreckten Daumen. Sie hatte nichts mehr von ihm gehört, weder einen Anruf noch eine Nachricht, aber etwas in ihrem Inneren sagte ihr, dass Miguel noch da war, aus der Ferne zusah und auf den richtigen Moment wartete. Es war ein friedlicher Nachmittag. Der Himmel über dem Turia war orange gefärbt.

Lucía verließ gerade das Stiftungsgebäude mit mehreren Umschlägen in der Hand, als sie eine Stimme hinter sich hörte. „Du scheinst es wie immer zu mögen, als Letzter anzukommen.“ Sie drehte sich um und da stand er, in seiner grauen Jacke und mit etwas längerem Haar, aber mit demselben warmen Gesichtsausdruck, an den sie sich erinnerte. Für einen Moment stand die Zeit still. Miguel flüsterte: „Hallo, Lucía.“

„Ihre Stimme war sanft, fast ein Flüstern. Ein paar Sekunden lang wusste keiner von beiden, was er sagen sollte. Sie starrten einander nur an und versuchten, alles zu entziffern, was Worte nicht ausdrücken konnten. Lucía war die Erste, die das Schweigen brach. „Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen.“ „Das dachte ich auch“, gab er zu. Aber das Leben hat eine komische Art, uns dorthin zurückzubringen, wo wir unerledigte Angelegenheiten zurückgelassen haben. Lucía senkte den Blick.